Das Innovation LivingLab

Abb: Elemente eines LivingLab

Der Aufbau des LivingLab erfolgt dahingehend, dass der Anwendungsbezug von innovativen digitalen Dienstleistungen, Technologien oder Mehrwertdiensten in realitätsnahen Szenarien und zeitlichen Abschnitten getestet sowie weiterentwickelt, bzw. unter Einbeziehung von Analyseverfahren ausgewertet werden können (Geibler et al., 2013). Möglich wird dies durch einen iterativen und interaktiven Innovationsprozess, wie in der Abbildung links (Kunhardt, 2018) abgebildet. Durch die Einbeziehung aller Akteure ist es frühzeitige möglich, den Entwicklungsprozess ganzheitlich zu beobachten und Rückschlüsse bzgl. Integration, Nutzerakzeptanz und Markteinführung zu treffen.

Das Ziel des Innovation LivingLab ist die Integration der physischen mit der virtuellen Welt, mithilfe von individuell anpassbaren sowie veränderbaren digitalen Mehrwertdiensten zur Identifikation und Erschließung von neuen Innovationspotenzialen (Wachs, 2018). Als weiteres Ziel ist die aktive Integration von mittelständischen Unternehmen in die Gestaltung neuer Wertschöpfungssysteme sowie der Branchen- und Anwendungsübergreifender Transfer von Wissenschaft und Internetwirtschaft zu verstehen. Aktuell sehen sich Unternehmen mit vielfältigen Herausforderungen, bei der Umsetzung neuer Technologien oder Mehrwertdiensten konfrontiert (Wachs, 2018). Zu diesen Herausforderungen zählen unter anderem die hohe Komplexität sowie mangelndes Vertrauen neuer Technologien, Unwissenheit hinsichtlich Datensicherheit und Datenschutz, sowie die Interoperabilität verschiedener Systeme. Die Vielzahl von verfügbaren Systemen und Technologien führt zu einer unübersichtlichen Marktlage und erschwert es Unternehmen zunehmend, komplexe Entscheidungen zu treffen (Back, 2018). An dieser Stelle erzeugt der Wissens- und Technologietransfer des Innovation LivingLab, unter Einbeziehung aller beteiligten Akteure und ausgerichtet am tatsächlichen Bedarf, enorme Mehrwerte für Wissenschaft, Wirtschaft und somit ebenfalls für die Gesellschaft (Geibler et al., 2013). Durch das Innovation LivingLab ist es somit möglich eigene Forschungsaktivitäten räumlich zu konzentrieren, um zeitnah gesellschaftlich relevante Ergebnisse im engen Austausch mit betroffenen mittelständischen Unternehmen bzw. Anwendern außerhalb der Forschung zu erzielen sowie innovative Ansätze zu fördern.

Im Innovation LivingLab selbst, wird die Ideenfindung, Konzeption, Ausgestaltung und prototypische Implementierung offener und anwendungsübergreifend, nutzbarer digitaler Dienstleistungen, Technologien oder Mehrwertdienste vorangetrieben. Vor dem Hintergrund der Vernetzung verschiedener Informations- und Kommunikationssysteme nimmt die gestaltungsorientierte Forschung einen hohen Stellenwert ein, um realitätsnahe sowie nachhaltige Innovationen zu schaffen. Möglich wird Ausgestaltung des Innovation LivingLab aufgrund der allgemeinen Verfügbarkeit und geräteunabhängigen sowie -übergreifenden Vernetzung mittels Sensorik, z.B. IoT-Tools. Die Relevanz ergibt sich aufgrund der Tatsache, dass die digitale Vernetzung physischer Geräte künftig weiter stark zunehmen wird (Wachs, 2018) (Back, 2018).  Somit stellen interaktive Informations- und Kommunikationssysteme sowie digitale Vernetzungsarchitekturen die Voraussetzung des Innovation LivingLab dar (Kunhardt, 2018).

Vor dem Hintergrund des „LivingLab“-Ansatzes werden die gewonnen Ergebnisse nicht unmittelbar unternehmensintern bzw. durch kommerzielle Anbieter genutzt. Vielmehr sollen diese zu Demonstrationszwecken innerhalb des Innovation LivingLab genutzt, durch die involvierten Akteure in wissenschaftlichen Publikationen einer breiten Masse zur Verfügung gestellt, sowie in der Hochschullehre verwendet werden. Die übergeordnete Zielstellung beschreibt eine Lern und Experimentierumgebung für Studenten, Wissenschaftler und Anwender aus der Praxis.